Biografie
Tobias van de Locht wurde 1975 in Duisburg geboren, absolvierte ein Klavier- und Dirigierstudium in Düsseldorf und besuchte Meisterkurse in Chorleitung (Eric Ericson, Stockholm), Orgel (Daniel Roth, Paris) und Filmmusik (John Frizzell, Los Angeles). Nach seinen Studien hatte er erste Engagements beim Gürzenich-Orchester Köln und den Dortmunder Symphonikern und war u.a. von 2004 bis 2008 Chefdirigent des Metropol-Orchesters und von 2008-2012 Musikdirektor in Kaarst. Seit 2008 leitet er die Sinfonia (seit 2018 Sinfonia Köln), außerdem seit 2016 auch das Sinfonieorchester Witten sowie seit 2018 das Sinfonieorchester der Schule für Musik und Tanz Bonn. Zu den Orchestern, mit denen er regelmäßig arbeitet, gehören das Orchester der Musikhochschule Weimar, die Rhein-Ruhr-Philharmonie, die Sinfonietta Wuppertal und das Sinfonieorchester Ruhr. Eine besondere Verbindung besteht auch seit 2013 zu einem der besten Blechbläserensembles im Land, NRW Brass, das er immer wieder dirigieren durfte. Daneben verfolgt er eine rege Gastdirigententätigkeit bei so renommierten Orchestern wie den Duisburger Philharmonikern und Orchestern in Hamburg, Dresden, Berlin und dem europäischen Ausland, gastierte in bedeutenden Hallen wie der Essener und Kölner Philharmonie und trat bei Festivals auf wie dem Schleswig-Holstein-Musikfestival und dem Klavierfestival Ruhr.
Als Komponist schuf Tobias van de Locht bislang drei Sinfonien, Solokonzerte für Klarinette, Tuba, Harfe und Violoncello sowie weitere Orchesterwerke, Chor- und Kammermusik, die von Orchestern, Chören und Kammermusikgruppen weltweit aufgeführt wird, daneben Musik für Kino (Kräkow), Fernsehen (u.a. die im NDR gezeigte Dokumentation Das Geheimnis der Schauspielkunst) und Theater (Hamlet wurde mit seiner Schauspielmusik bereits sechsmal inszeniert), Musik für Kinder (Der kleine Hobbit, Elfen, Zwölfen, Drei Haselnüsse für Aschenbrödel) sowie Orchestrierungen und Bearbeitungen, z.B. im Auftrag der Europäischen Film-Philharmonie und erschienen u.a. in der Edition Schott Mainz und den Edizioni Suvini Zerboni Mailand.
Musikpädagogisches und administratives Engagement sind ihm neben seiner dirigentischen und kompositorischen Arbeit wichtig, so arbeitet er neben professionellen Ensembles auch mit Jugend- und Amateurorchestern, sitzt im Vorstand des Bundes der Deutschen Liebhaberorchester (BDLO), im Landesmusikrat NRW und in der Jury des Deutschen Orchesterwettbewerbs. Seit 2014 ist er Dozent an der Landesmusikakademie Heek, an der er ein Seminar für Bläserensembles leitet.
Besondere Förderung wurde ihm zuteil durch den großen englischen Komponisten Sir Malcolm Arnold, dessen Assistent und Freund er war. Tobias van de Locht ist der erste Dirigent, der alle neun Sinfonien des Meisters als Zyklus aufführt. So dirigierte er am Königstag 2014 die niederländische Premiere der Sinfonie Nr.8 in Dordrecht bei Rotterdam und bislang die Sinfonien Nr.1, 2, 5, 6 und 9 in verschiedenen deutschen Städten.
Ausbildung und Assistenzen
- 1975 in Duisburg geboren
- Klavier- und Dirigierstudium an der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf
- Master of Business Administration an der European Management Academy Paris
- Meisterkurse in Chorleitung bei Eric Ericson (Stockholm), Orgel bei Daniel Roth (Paris) und Filmmusik bei John Frizzell (Los Angeles)
- 2002-04 erste Engagements beim Gürzenich-Orchester Köln und den Dortmunder Symphonikern
- 2004-2007 in Frankreich u.a. für das Cello-Festival von Beauvais unter Mstislav Rostropovitch tätig
Dirigiertätigkeit
- seit 2016 Chefdirigent des Sinfonieorchesters Witten
- 2009-2012 Musikdirektor in Kaarst (Kammerorchester und Junge Sinfonie)
- seit 2008 Chefdirigent der Sinfonia (u.a. Düsseldorf, Königswinter, Ostheim)
- 2004-2008 Chefdirigent des Metropol-Orchesters
- seit 2002 Gastdirigate bei u.a. folgenden Klangkörpern: Bach-Chor und Segeberger Sinfonieorchester, Braunschweiger Kammerorchester, Dellbrücker Symphoniker & Chor,
Orchest Vereeniging Dordrecht (Niederlande), Dortmunder Symphoniker, Duisburger Philharmoniker, Chor und Sinfonieorchester der Universität zu Köln, Ötztaler Sinfoniker (Österreich), Rhein-Ruhr-Philharmonie, Sinfonieorchester Ruhr, Sinfonieorchester der Musikhochschule Weimar, Sinfonietta Wuppertal
Kompositionen
- Konzertwerke u.a. aufgeführt von den Philharmonikern Hamburg, dem Wandsbeker Sinfonieorchester, dem Neuen Chor Hamburg, dem Gitarrenduo Schwab-Ahlert
- Filmmusik u.a. für den Kinofilm Kräkow und die im NDR gezeigte Dokumentation Das Geheimnis der Schauspielkunst
weitere Tätigkeit
- Co-Produzent von DVD-Editionen britischer TV-Serien u.a. für das Münchner Label Koch Media (Department S)
- Gastredner u.a. an der Filmhochschule Kassel
- mit zwei Filmdozenten Leitung einer Regieklasse in Düsseldorf, die er in Filmmusik und Filmanalyse unterrichtet
- 1999-2006 Assistent und Orchestrator für seinen Mentor Sir Malcolm Arnold (The Buccaneer), seit 2006 vor allem für Howard Blake (The Snowman)
- seit 2010 im Vorstand des Landesverbands NRW der Deutschen Liebhaberorchester
- seit 2014 im Landesmusikrat NRW und in der Jury des Deutschen Orchesterwettbewerbs